Tolle Deko mit der halbautomatischen Punch Needle selber machen – inkl. Anleitung und Feebies

Veröffentlicht am 8. Juli 2020

Juhu ab heute haben wir ein tolles neues Produkt im Shop – die Hap Needle, eine halbautomatische Punch Needle! Kennt Ihr den Trend, Kissen, Wandbehänge und Co mit der Punch Needle selber zu machen schon? Dabei wird mit einer Art Stanznadel Garn durch groben Stoff gestochen. Durch die Reibung entstehen Schlaufen, die am Schluss das typische Punch Needle Bild ergeben.

Unsere halbautomatische Punch Needle kann aber noch mehr! Wie der Name schon sagt, macht sie manches wie von selbst. Mit ihr sticht man die einzelnen Schlaufen nämlich nicht mehr selbst in den Stoff sondern man hält sie mit der einen Hand und mit der anderen kurbelt man einfach, den Rest macht die Nadel allein.

Besonders toll ist, dass man vorwärts und rückwärts kurbeln kann, so gibt es kein Verrenken, wenn es mal größer oder kurviger zugeht.

Neben der Hap Needle benötigt Ihr also nur ganz grob gewebten Stoff, wir nehmen Jute, geeignetes Garn, am besten funktioniert 100% Acrylwolle für Nadelstärken 4mm-5mm wie hier und hier und einen Rahmen, der ausreichend Höhe bietet, damit die Nadel beim Punchen nicht den Untergrund trifft. Und weil so ein Rahmen schnell sehr kostenintensiv sein kann, zeigen wir Euch als erstes, wie Ihr ihn super einfach selbst bauen könnt.

Rahmen für die halbautomatische Punch Needle selbst bauen

Ihr benötigt vier Kanthölzer aus weichem Holz wie z.B. Fichte, die zu einem Viereck zusammengesetzt Eure Wunschgröße ergeben. Unsere sind jeweils 50cm lang und 2cm breit sodass wir am Ende einen Rahmen von 48cm x 48 cm Größe haben. Zusätzlich benötigt Ihr noch 4 Stücke des Kantholzes mit einer Länge von 10cm, diese dienen später als Füße des Rahmens.

Ihr könnt Euch die Hölzer direkt im Baumarkt zuschneiden lassen. Außerdem benötigt Ihr 12 Winkel, 24 Schrauben, etwas Schleifpapier und eine Menge Nägel ohne Kopf. Achtet bei den Schrauben darauf, dass sie mit den Winkeln zusammenpassen und bei den Nägeln sowie den Schrauben, dass sie nicht zu lang für Eure Kanthölzer sind. Es möchte ja niemand, dass die Spitze auf der anderen Seite herausschaut. Zuletzt fehlen nur noch ein Akkuschrauber und ein Hammer und dann kann es losgehen.

Schleift als erstes die Schnittkanten aller Hölzer glatt. Splitter und raue Stellen sollten danach nicht mehr vorhanden sein.

Nehmt Euch nun die Rahmenhölzer und legt sie, wie auf dem Bild zu sehen zu einem Viereck. Schraubt dann die Winkel von innen in alle vier Ecken mit jeweils zwei Schrauben fest.

Im nächsten Schritt werden die Füße montiert. Stellt sie auf die Ecken des Rahmens und schraubt jeden Fuß mit jeweils zwei Winkeln am Rahmen fest.

Achtet beim Schrauben darauf, dass Ihr auf einer wirklich geraden Fläche arbeitet, damit der Rahmen nicht krumm wird. Nutzt im Notfall eine Wasserwaage, um sicher zu gehen.

Das Grundgerüst ist fertig.

Im folgenden Bild findet Ihr das Ganze nochmal kurz und knackig zusammengefasst.

Nun werden die Nägel eingeschlagen, über die Ihr später den Stoff spannen könnt. Stellt den Rahmen dazu auf die Füße und markiert Euch mittig auf den langen Hölzern die Punkte, in die die Nägel sollen. Wir haben uns für einen Abstand von 3 cm entschieden. Schlagt nun rundherum alle Nägel in den Rahmen.

Tipp: Klebt Euch noch rutschhemmende Möbelpads unter die Füße des Rahmens, so hat er beim Punchen mehr halt und rutscht nicht so sehr über Euren Untergrund.

Der Rahmen ist fertig, jippie! Dann kann es ja jetzt mit dem Punchen losgehen.

Schnappt Euch am besten direkt ein ausreichend großes Stück Jute, das Ihr rundherum versäubert habt und spannt es über den Rahmen. Spannt es so fest Ihr könnt, denn je straffer der Stoff liegt desto schöner wird das Punch Needle Ergebnis werden. Zieht den Stoff dazu komplett über die Nägel und zieht den Stoff anschließend nochmal Nagel für Nagel richtig straff.

Mit der halbautomatischen Punch Needle arbeiten

Ihr benötigt:

die halbautomatische Punch Needle
einen Rahmen – Stickrahmen, Stretching Rahmen oder den selbst gebauten Rahmen
Acrylgarn für Nadelstärken 4mm – 5mm (wir nehmen für den Regenbogen Wandbehang aus diesem und diesem Set je ein Knäuel der Farben grün, rosa, lila, pink und Ocker und zwei Knäule in weiß)
Textilkleber (ca. 100g für den Wandbehang oder ein Kissen)
Pinsel
Schere

Unsere halbautomatische Punch Needle kommt voreingefädelt zu Euch, so seht Ihr direkt, wie das Garn durch die Nadel geführt wird.

Zieht das Stück Wolle heraus und fädelt Eure eigene Wolle mit Hilfe einer Sticknadel von oben durch das Öhr nach unten durch den Nadelfuß.

Beim Punchen selbst ist es wichtig, dass das Garn immer locker durch die Nadel kommt. Wickelt also immer wieder etwas vom Knäuel ab. Spannt sich das Garn, kann die Punch Needle ihren Job nicht mehr machen und wird keine Schlaufen produzieren.

Bevor es jedoch losgeht, solltet Ihr Euch für ein Projekt entscheiden und das Motiv auf Eure Jute übertragen.

Wir haben für Euch ein paar Motive vorbereitet, sucht Euch doch einfach eines aus. Enthalten sind Lippen, ein Monstera Blatt, einzelne Regenbögen und ein weiterer mit Rahmen für einen Wandbehang, den wir auch in der Anleitung punchen werden. Für die Kissenliebhaber gibt es außerdem eine Vorlage mit geometrischem Muster in Dekokissengröße (45cm x 45 cm).

Hier Vorlage Regenbogen Wandbehang herunterladen

Hier Vorlage Kissen „Geo“ herunterladen

Hier Vorlage Punch Needle Motive herunterladen

Zum Übertragen der Motive bastelt Ihr euch am besten Schablonen aus den einzelnen Elementen.

Diese legt Ihr einfach auf die Jute und malt entlang der Kanten mit einem Stift direkt auf den Stoff. Keine Sorge, die Farbe sieht am Ende niemand mehr. Alternativ könnt Ihr natürlich auch alles frei Hand zeichnen.

Jetzt kann gepuncht werden! Haltet die halbautomatische Punch Needle mit der einen Hand oben am Griff und mit der anderen an der Kurbel. Setzt den Fuß der Nadel auf den Stoff auf, übt etwas Druck aus und kurbelt los. Mit der Haltehand führt Ihr die Nadel in die richtige Richtung, sie bewegt sich aber durch das Kurbeln quasi von allein.

In unserem Video zeigen wir Euch alles einmal im Schnelldurchlauf!

Seid Ihr mit einer Farbe oder einem Element fertig, schneidet den Faden einfach unterhalb des Fußes ab und nehmt Euch das nächste Stück vor. Füllt so alle Elemente in der Farbe Eurer Wahl. Sollte der Stoff zwischendurch lockerer werden, könnt Ihr ihn jederzeit wieder straffer über die Nägel ziehen.

Wenn Ihr mit dem Punchen fertig seid, nehmt das Werk noch nicht vom Rahmen. Jetzt wird die Arbeitsseite komplett mit Textilkleber eingestrichen. Seid ruhig großzügig mit dem Kleber. Wenn Ihr wie wir an einem Wandbehang arbeitet, streicht auch rundherum einen Streifen von 1 -2 cm der Jute mit dem Kleber ein, denn das Motiv wird später einfach knappkantig ausgeschnitten. Puncht Ihr aber ein Kissen, achtet darauf, dass Ihr nur Eure Arbeit mit dem Kleber einstreicht, sonst könnte Eure Nähmaschine beim späteren Nähen des Kissen Probleme mit dem harten Kleber haben.

Lasst jetzt alles richtig gut durchtrocknen, das dauert einige Stunden.

Nach dem Trocknen könnt Ihr die Arbeit vom Rahmen nehmen. Unseren Wandbehang schneiden wir knappkantig aus. Solltet Ihr das auch so machen, achtet darauf, die Schlaufen auf der Rückseite nicht mit abzuschneiden.

Theoretisch seid Ihr jetzt fertig und könnt Euer Werk weiterverarbeiten oder direkt nutzen!

Unserem Regenbogen Wandbehang wollen wir aber noch Fransen hinzufügen.

Schneidet dazu von jeder Farbe ca. 30-50 und vom Weiß etwa 50-70 Stränge mit einer Länge von 60cm zu. Wir haben unser Patchwork Lineal genutzt, die Wolle drum herum gewickelt und sie anschließend an den Schlaufen durchgeschnitten, so hatten die Stränge die perfekte Länge.