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8 Varianten für deinen Saum

Hallo und schön, dass du vorbei schaust 😉 

In unserem Beitrag haben wir uns was besonderes für dich ausgedacht.

Wir wollen dir heute unterschiedliche Möglichkeiten zeigen, wie du deinen Saumabschluss gestalten kannst und dir so etwas Vielfalt in deine Nähprojekte bringen.

Wahrscheinlich kennst du es ja selbst:
Oftmals wählt man die selben Schnitte, einfach weil sie so super sitzen und bleibt dabei nur zu gern auch den selben Saum-Varianten treu.

Dabei kann man sich beim Nähen so richtig schön austoben und viel rum probieren.
Das haben wir an dieser Stelle für euch mal übernommen und dir einige Ideen zusammengetragen.
Wir hoffen, dir gefällt diese Art der Inspiration und freuen uns auf dein Feedback…

1. einfach eingeschlagener Saum mit Coverstich
Hier schlägst du einfach die Nahtzugabe am Saum nach innen um und steppst das Ganze dann von außen mit einem Coverstich (oder dem Überwendlingsstich) ab.
Du schlägst damit sogar zwei Fliegen mit einer Klappe:
Du versäuberst und steppst ab in nur einem Schritt. 😉

Saumvariatonen collage 4

⇒ Der einfach eingeschlagene Saum eignet sich besonders bei elastischen Stoffen, wie zB. Jersey, Sweat, Feinstrick u.ä.
Selbstverständlich kannst du auch einen anderen Stich verwenden als den Überwendlingsstich.
beachte dann, dass du die Schnittkante je nach Stoffart vorher versäubert werden muss.

Ein Tutorial zum Rock erhälst du bei uns inkl. kostenlosem Schnittmuster HIER

 

2. doppelt umgeschlagener Saum  nach außen
Wie schon beim einfach eingeschlagenen Saum, schlägst du die Schnittkante um.
Allerdings wiederholst du dies, sodass der Saum doppelt eingeschlagen ist.
Das Highlight: das Ganze machst du nach außen statt nach innen. Dein Kleidungsstück bekommst so einen extrem lässigen Look.
Durch das doppelte Umschlagen ist die offene Schnittkante eingeschlossen und du musst diese vorher nicht mehr versäubern.
TIPP: Durch das Absteppen mit einer Zwillingsnaht bekommst du einen schönen sauberen Abschluss mit zwei parallel laufenden Nähten.
Saumvariatonen collage 6
Super cool sieht der doppelte Saum nach außen aus, wenn du einen sogenannten „Doubleface“ Stoff verwendest.
Hier ist die Innenseite bewusst in einem anderen Farbton, sodass du damit Akzente setzen kannst.
Du kannst den Saum natürlich auch zweimal nach Innen schlagen:
Der Saum ist im Volumen etwas dicker und gleichzeitig etwas schwerer. Das ist vor allem bei sehr leichten Stoffen wie Satin, Batist oder Baumwolle von Vorteil, da der Saum so etwas schöner fällt.
Bei sehr schweren/ flauschigen Stoffen hingegen, ist der einfache Saum nach innen besser geeignet.

 

3. Bündchen 
Bündchen eignet sich vor allem bei Sweatern, Sportkleidung oder Kinderoberteilen.
Das Bündchen macht das Oberteil, Hose und Rock am Saum schmaler, da es etwas kleiner zugeschnitten wird, als der eigentliche Umfang.
Die Kleidung erhält an dieser Stelle einen guten Sitz und verrutscht nicht so schnell.
Kleider und Röcke bekommen durch ein Bündchen am unteren Saum einen leichten Balloneffekt.
Da Bündchenstoff sehr dehnbar ist, eignet es sich für alle Kleidungsstücke, die beim An- und Ausziehen eine hohe Belastbarkeit beim Dehnen aushalten müssen.

Saumvariation collage 6

⇒ Bündchenstoff lässt sich mit so ziemlich allen Stoffarten kombinieren. Du kannst es für den Hals und Armausschnitt  verwenden, als Saumabschluss oder aber am Bund bei Röcken und bequemen Hosen.

4. Tunnelzug mit Ösen
Der Tunnelzug mit Ösen ist zum Einen sehr dekorativ und zum Anderen auch noch sehr praktisch, da man das Oberteil in der Weite variieren kann.
Zieht man es an den Kordeln enger, wird das Oberteil bauschiger und kaschiert so auch gerne etwas im Bauchbereich. 😉

Tutorial Tunnelzug Oesen collage 1

⇒ Je nach Stoffart und Stil deines Oberteils, Rocks oder sogar an der Hose wirkt dein Tunnelzug mit Ösen sportlich oder sehr elegant. Du kannst mit den eingefädelten Kordeln wunderbare Akzente setzen.
Diese Saumvariation eignet sich für vielerlei Stoffarten, wie zB: Jersey, Sweat, Javanaise, Romanit usw. .
Je nach Stoffart ist es nötig, den Bereich unter den Ösen zusätzlich zu verstärken.
Ein Tutorial zu diesem Thema findest du in unserem Blog HIER.

5. Tunnelzug mit Gummiband
Beim Tunnelzug mit Gummiband arbeitest du dich ähnlich durch die Schritte, wie auch schon beim Tunnelzug mit Ösen und setzt stattdessen ein Gummiband ein.
Je kürzer das Gummiband im Verhältnis zum Umfang, desto ballonartiger wird dein Kleidungsstück, also desto mehr bauscht sich der Stoff nach oben hin auf.
Tutorial Tunnelzug Oesen collage 2

Dieser Abschluss eignet sich hervorragend für Ballonkleider oder Röcke für Kinder oder an den Hosenbeinen bei sommerlichen Leinenhosen oder für die etwas weitere Yoga-Hose.
Den Tunnel mit Gummiband kannst du auch am Bund verwenden.
Aufgrund der hohen Elastizität passt er sich perfekt dem Umfang an und ist ideal für Kleidung, bei denen es nicht auf millimetergenaue Passform ankommt.
(Jogginghosen, Röcke, weite Sommerhosen usw.)
Ein Tutorial dazu findest du bei uns im Blog HIER.

6. Rollsaum
Der Rollsaum ist eine sehr schmale Art der Kantenversäuberung, bei der ein besonders enger Zickzack-Stich gewählt wird und der Stoff beim Nähen überdehnt wird. Dadurch rollt sich der Saum wie eine Welle.
Das ist nicht nur dekorativ, sondern gleichzeitig auch super, um die Kanten zu versäubern, damit diese nicht ausfransen. Rollsäume sind perfekt für allerhand Abschlüsse: Kleider, Röcke, Hosen oder bei Kinderkleidung auch gerne an Ärmeln und dem unteren Shirt-Saum

Saumvariatonen collage 3

 Je nachdem, wie stark du den Stoff beim Nähen überdehnst, wellt sich nachher der Saum stärker oder nur leicht.
Bei wenig bis gar nicht elastischen Stoffen wellt sich der Rollsaum nur kaum, teste daher vorher an einem Probestück, ob dir das Ergebnis gefällt.
Die auffälligste Wirkung erzielst du bei Stoffen, wie Jersey, Lycra, Viskose
Sehr feste und nicht dehnbare Stoffe, wie Canvas, Cord u.ä. eignen sich hier eher weniger.

7. offene Kante versäubert 
Offene und nur versäuberte Schnittkanten sehen sowohl an Oberteilen, wie auch Röcken und Kleidern toll aus.
Hierfür musst du lediglich die Schnittkante mit einem Overlockstich oder einem schönen Zierstich versäubern.
Je nachdem welche Ziernaht du wählst, schneidest du die Schnittkante anschließend entsprechend dem Zierstich noch einmal nach.
Achtung: Wähle den Zierstich entsprechend deinem Stoff. Auf manchen Stoffarten wirken sehr filigrane Zierstich zu klein und sind kaum sichtbar.
Probiere dich hierfür an einem Stoffrest aus, welcher Stich für dich optimal ist. Für ausfransende Stoffe, wie zB. Cord oder Baumwolle solltest du einen engen Stich wählen, damit die Schnittkante später nicht ausfranst.
Saumvariation collage 7
⇒ Diese Art der Saumverarbeitung eignet sich für alle möglichen Stoffarten. Gerade bei Jersey, Sweat oder Baumwollstoffen erzielt man mit einem Garn in Kontrastfarbe ein tolles Highlight.

8. Zierbänder/ Spitze/ Rüschen
An die offene Schnittkante des Saums wird ein dekoratives Band (zB. Bommelborte), ein Rüschenband oder Spitze angenäht. Borten und Bänder geben dem Saum, egal ob Kleid, Rock oder Oberteil immer nochmal eine verspieltere Note und wirken gerade bei ausgestellten Schnitten besonders schön.

Saumvariante collage 1

Diese Saumvariante eignet sich für alle Bekleidungsstoffe gleichermaßen gut.
Du solltest lediglich darauf achten, dass die Materialien der Bändern und Borten sich in der Pflege, also den Wasch- und Bügelverhalten ähnlich verhalten.

Ganz schön variabel so ein Saum oder?
Hat dir der Beitrag gefallen? Hast du Lust auf mehr Post zur Inspiration und Ideen zum Pimpen deiner Basics?
Dann lass es uns gerne in den Kommentaren wissen 😉

Wir hoffen, unser Inspirationsbeitrag hat dich ermutigt, mal wieder was neues auszuprobieren und du hast direkt ein paar neue Ideen für dein nächstes Projekt.
Viele tolle Zutaten dafür erhälst du in unserem Shop:
https://www.alles-fuer-selbermacher.de

In den kommenden Wochen haben wir noch viele weitere tolle Tutorials für dich, wie zB. Rollsaum, Bubikragen selber machen, Belege nähen oder mehrfarbiges Plotten.
Schau doch daher ganz bald wieder vorbei 😉

Allerliebste Grüße und „happy sewing“
Aileen

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14 Kommentare

  • Antworten
    Anja
    20. April 2016 at 10:19

    Lauter schöne Ideen, wovon ich einige schon probiert habe und natürlich meine Standardvariante habe (einfach eingeschlagener Saum mit Zwillingsnaht). Bei Röcken nehme ich gerne Schrägband, welches ich erst r-a-r annähe und dann nach innen klappe und dann festnähe. Das gibt einen sauberen Abschluss und man kann mit dem Schrägband noch ein schönes verstecktes Highlight setzten. So wie hier:

    http://freizeitparadies.blogspot.de/2015/09/herbst-sew-along-mein-rock.html

    Die anderen werde ich jetzt aber auch mal probieren!!!

    LG Anja

    • Antworten
      Aileen von alles-fuer-selbermacher
      21. April 2016 at 11:10

      Hallo Anja, vielen Dank für dein Feedback 😉

      Das mit dem Schrägband stand auch ganz oben auf unserer Liste, das nehmen wir jetzt bei unseren 8 Varianten für den Hals mit rein heheheh 😉

      Ist doch echt toll, was man eigentlich alles machen kann oder? Bin immer wieder erstaunt, wie vielfältig man mit kleinen Tricks eigentlich sein kann. 😉

      Ganz liebe Grüße und einen schönen Tag für dich
      Aileen

      • Antworten
        Anja
        22. April 2016 at 10:11

        Stimmt, beim Hals geht das ja auch… (Brett vorm Kopf) Da stelle ich mir das gerade bei Blusen sehr schick aus. Ich bin gespannt was nächste Woche zum Hals kommt und ich ausprobieren will.

        LG Anja

  • Antworten
    Claudia
    21. April 2016 at 9:36

    .. vielen Dank! ich werde dann demnächst mal einen anderen Saum testen. Wirkich klasse.

    • Antworten
      Aileen von alles-fuer-selbermacher
      21. April 2016 at 11:11

      Hallo Claudia,
      es freut mich sehr, dass dir unser Beitrag gefallen hat.
      Schau unbedingt nächste Woche vorbei, da machen wir das selbe nochmal für den Hals 😉

      Ganz liebe Grüße
      Aileen

  • Antworten
    Sandra
    24. April 2016 at 12:01

    SUPER!!! Ich freu mich so, dass ich diese tollen Tutorials entdeckt habe. Gerade gestern hab ich mir ein Shirt genäht, was etwas zu langweilig ist und ich mir überlegt habe, unten einen Tunnelzug anzubringen. Doch wie? Und jetzt seh ich gerade bei euch wie es gemacht wird. Ich bin so happy, vielen Dank
    Liebe Grüße

    • Antworten
      Aileen von alles-fuer-selbermacher
      27. April 2016 at 10:52

      Hallo Sandra,

      vielen Dank 😉 es freut uns sehr, dass dir unser Post so gut gefällt und wir dir weiterhelfen konnten 😉

      Ganz ganz liebe Grüße an dich und viel Spaß beim Nähen
      Aileen

    • Antworten
      Aileen von alles-fuer-selbermacher
      27. April 2016 at 10:52

      Hallo Sandra,

      vielen Dank 😉 es freut uns sehr, dass dir unser Post so gut gefällt und wir dir weiterhelfen konnten 😉

      Ganz ganz liebe Grüße an dich und viel Spaß beim Nähen
      Aileen

  • Antworten
    Stephanie
    16. Mai 2016 at 11:08

    Tolle Tipps. Mit den Säumen stehe ich manchmal auf Kriegsfuß. Werde bei meinem nächsten Nahprojekt auf eure Tutorials zurückgreifen. Vielen Dank dafür

    • Antworten
      Aileen von alles-fuer-selbermacher
      18. Mai 2016 at 13:31

      Hallo Stephanie,

      das freut uns aber sehr, vielen Dank und zukünftig hoffentlich ganz ganz viel Spaß beim Säumen.

      Liebste Grüße
      Aileen

  • Antworten
    Constanze
    20. Februar 2018 at 17:39

    Ich habe ein Problem. Ich habe einen netten Rock aus Sweat genäht und den Saum zuerst versäubert und dann einfach eingeschlagen, ca. 2 cm. Leider schlägt er sich jetzt mindestens einmal um bzw. rollt hinauf. Was kann ich tun? Mit Saumband beschweren oder auftrennen und 3 cm

    • Antworten
      Lisa
      21. Februar 2018 at 9:23

      Liebe Constanze,

      ich bügle bei elastischen Stoffen immer gern Saumfix oder einfach einen Streifen Bügelvlies mit in de Saum ein – das beschwert und stabilisiert den Saum! Dafür würde ich den Saum auftrennen und das Vlies einbügeln.
      Du kannst natürlich auch ein Saumband annähen, das ist Möglichkeit 2. 🙂

      Viel Erfolg dabei und liebe Grüße
      Lisa

      • Antworten
        Constanze
        22. Februar 2018 at 19:09

        Danke Lisa für deine schnelle Antwort! Ich wähle, glaube ich, die Vliesvariante, kommt mir sicherer vor. Entschuldige die Laienfrage, aber bei 2cm Saum nimmst du auch 2cm Vlies und nähst es dann mit ein oder umschließt du nur das Vlies? Danke, wenn du mir da auch noch hilfst.
        Lg, Conna

        • Antworten
          Lisa
          23. Februar 2018 at 17:05

          Liebe Conna,

          ich schneide das Vlies so zu, dass ich es in den Saum „reinlegen“ kann 🙂 Es gehen aber beide Varianten!

          Alles Liebe
          Lisa